Aus jeglicher Hinsicht wurde der vergangene Samstagabend zu einem besonderen Fest.
Die Besucher des „spritzigen Gottesdienstes“ wurden im Eingangsbereich der Kirche mit ihrem Lieblingsgetränk, gerne einem Aperol-Spritz, ausgestattet, bevor sie sich ihren Platz in der Kirche suchen konnten.
Die Bestuhlung war an diesem Abend anders aufgestellt als zu einem sonntäglichen Gottesdienst.
In Kleingruppen konnte um verschiedene Couchtische im Kirchenraum Platz genommen werden.
Beschwingt und stimmgewaltig begrüßten die „Sparkling Spirits“ die Gäste mit dem Eingangslied „Kyrie Eleison“, gesungen in der Version von „Mr. Mister“, einer aus dem Radio bekannten Musikgruppe. Mit der anschließenden Begrüßung wurde gleichzeitig auch den Gästen der bevorstehende Abend näher erläutert. So wolle man nicht nur einzelne Lieder, sondern auch zwei Liedblöcke gemeinsam singen. Auch englisch-sprachige Liedtexte sollen zusammen gesungen werden.
Fröhlich gestimmt hat sich die gesamte Gemeinde auf die nachfolgenden Lieder eingelassen und kräftig mitgesungen. So kräftig, dass dies offensichtlich auch beim Silieren außerhalb der Kirche zu hören war und der Beat in der Kirche zu fühlen war.
Da die Hände der Besucher an diesem Abend die stilvollen Cocktailgläser zu halten hatten, wurden die Liedtexte und gemeinsamen Gebete über einen Beamer an die große Wand über dem Altar übertragen.
Die Texte wurden mit Bildern untermalt, so dass es nicht nur für die Ohren oder der Nase und den Gaumen etwas „Spritziges“ gab. Auch die Augen wurden angesprochen. Überall in der Kirche gab es besondere Dinge zu entdecken, die liebevoll auf das Thema des Abends abgestimmt waren. Selbst der kunstvoll gesteckte Blumenschmuck auf dem Altar trug eine „spritzige Handschrift“, da auch hier Orangen in sehr kreativer Form eingebunden waren. Nicole Herrmann hatte sich einmal wieder selbst übertroffen!
Langsam wurde es draußen dunkler, so dass auch immer mehr die Lichtgestaltung der Kirche sichtbar wurde. In und vor der Kirche wurden farblich passende Lichter platziert, die nun in ihrer ganzen Pracht zu leuchten begannen. Verantwortlich hierfür war Tilo Ludwig, seines Zeichens der ortsbekannte
Licht- und Tontechniker.
Mittelpunkt des Festgottesdienstes war sicherlich die Predigt von Pfarrer Hansjörg Wittlinger.
Er war an diesem Abend der Einladung des Kirchengemeinderates gefolgt und hat die „spritzige“ Festpredigt übernommen.
Ausgehend von der Geschichte des Kirchengebäudes, die ihren Ursprung bei einem Schäfer und seiner Version einer Gemeinde hatte, stand Jesus, der „gute Hirte“ im Mittelpunkt der Predigt.
Aus dem Leben heraus und in die Herzen der Besucher hinein hat Pfarrer Wittlinger seine Worte fließen lassen. Wie schnell die Zeit verging, fiel gar nicht auf.
Er fesselte seine Zuhörer mit Wort, Witz und Charme und zeigte doch stets den klaren Blick auf Jesus, der der „gute Hirte“ in unserem Leben sein möchte.
Nach einiger Zeit und mit etwas Sorge, weil die Predigt nun doch etwas länger geworden war, fragte er kurzerhand in die Runde: „Könnt Ihr noch? Oder soll ich gleich Amen sagen?!“
Und wieder wurde herzhaft gelacht. Das im Anschluss an die Predigt gesungene Lied „Herr, wohin sonst sollten wir gehen?“ hat das Gehörte noch einmal auf den Punkt gebracht.
Gemeinsam mit den Konfirmanden wurden die Gebete und Fürbitten gesprochen. Nach einem weiteren Liedblock wurde dann allen Besuchern durch Pfarrer Wittlinger der Segen für die kommende Woche zugesprochen. Danach rundeten die „Sparkling Spirits“ mit zwei wunderbaren Liedern den Gottesdienst ab. Damit war nun der offizielle Teil des spritzigen Gottesdienstes beendet, der Abend hingegen aber noch lange nicht.
Mit Erstaunen hat wahrscheinlich mancher auf seine Uhr gesehen, als er später zu Hause angekommen ist.
Denn nachdem die letzten Töne der Band verklungen waren, setzte fröhliches Stimmengewirr ein.
Es wurden die Stühle zur Seite geschoben und man stand plaudernd im Kirchenraum.
Wer gerne noch einen weiteren „Spritzer“ zum Trinken wollte, konnte sich diesen einschenken lassen. Kleine salzige Knuspereien wurden zudem auf den Couchtischen verteilt.
Und so fand fast gegen Mitternacht ein etwas anderer Gottesdienst-Abend sein Ende.
„Es war ein schöner Abend!“, das hörte ich oft sagen und in den Gesichtern konnte ich dies ebenfalls sehen. Der Abend sollte zur Ehre des Herrn und zur Freude der Besucher werden. Das ist offenbar gelungen und zeigt auch, dass Vielfalt im Gemeindeleben einen Platz hat und es ganz wunderbar sein kann, in einem Kirchenraum einen Aperol-Spritz zu genießen!
Ein herzliches Vergelt´s Gott an alle, die sich für diesen Gottesdienst eingebracht haben.
Ohne Euch wäre der Abend nicht so schön geworden!
Den Abschluss der „Festgottesdienst-Reihe“ bildet nochmals ein besonderer Abend.
Am Sonntag, 10. November 2024, ebenfalls um 19.00 Uhr, wird in der Kirche in Hummelsweiler der dritte und letzte Festgottesdienst des Jubiläumsjahres stattfinden.
In diesem Abend wird viel „Blech“ zu hören sein. Wer also einmal eine Orgel und Blech-Blasinstrumente in besonderer Form hören möchte, sollte sich diesen Termin vormerken.
Herzliche Einladung hierzu bereits jetzt.
Susanne Schips im Namen des Kirchengemeinderats
Ein herzliches Dankeschön
an Petra Brunner und Susanne Schips für die Organisation des Gottesdienstes und an alle, die dazu beigetragen haben, dass wir diesen erfrischend anderen Gottesdienst miteinander feiern konnten.