Wenn wir uns so richtig auf das Weihnachtsfest freuen können, dann wird es warm in unseren Herzen. Zwar ist die dunkelste Zeit noch nicht vorbei. Aber das Licht, das da in die Welt, in mein Leben kommt, es ist da und wird nicht mehr verlöschen. Dazu eine Hoffnungsgeschichte aus unbekannter Quelle:
Vier Kerzen brannten am Adventskranz. Es war ganz still. So still, dass man hörte, wie die Kerzen zu reden begannen. Die erste Kerze seufzte und sagte:“ Ich heiße Frieden. Mein Licht leuchtet, aber die Menschen halten keinen Frieden, sie wollen mich nicht.“ Ihr Licht wurde immer kleiner und verlosch schließlich ganz.
Die zweite Kerze flackerte und sagte:“ Ich heiße Glauben. Aber ich bin überflüssig. Die Menschen wollen von Gott nichts wissen. Es hat keinen Sinn mehr, dass ich brenne.“ Ein Luftzug wehte durch den Raum und die zweite Kerze war aus.
Leise und sehr traurig meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort: „Ich heiße Liebe. Ich habe keine Kraft mehr zu brennen. Die Menschen stellen mich an die Seite. Sie sehen nur sich selbst und nicht die anderen, die sie lieb haben sollen.“ Und mit einem leichten Aufflackern war auch dieses Licht erlöscht.
Da kam ein Kind in das Zimmer. Es schaute die Kerzen an und sagte: “Aber, aber – ihr sollt doch brennen und nicht aus sein!“ Und fast fing es zu weinen an. Da meldete sich auch die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: „Hab keine Angst! Solange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden. Ich heiße Hoffnung!“
Mit einem Streichholz nahm das Kind das Licht dieser Kerze und zündete die anderen Kerzen wieder an.
Freue dich und sei fröhlich, du Tochter Zion! Denn siehe, ich komme und will bei dir wohnen, spricht der HERR. (Sacharja 2,14)
Eindringlich spricht der Prophet Sacharja uns diese Botschaft zu. Obwohl er schwere Zeiten hinter sich hat und vielleicht noch mittendrin im Schlamassel steckt, sieht er nicht zurück. Er vergräbt sich nicht in Groll, Bitterkeit und Klage. Er überlässt die Zukunft nicht der Angst. Hoffnung heißt sein Lebenselixier. Denkt daran: Gott hat uns nicht vergessen. Gott schenkt uns neuen Mut, auch mitten in dunkler Zeit. Es gibt einen viel größeren Raum als mein kleines Leben.
„Freue dich und sei fröhlich du Tochter Zion, ich komme und will bei dir wohnen, spricht der HERR“, sagt Sacharja.
Erwartet das Heil von keiner Weltmacht, von keiner Großmacht! „Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin… Der Kriegsbogen soll zerbrochen werden… Er wird Frieden gebieten den Völkern.“ Gott will in euer Herzen einziehen.
„Ich freue mich so richtig auf Weihnachten“ sagte mir ein Konfirmand. Auf die Frage nach dem Grund seiner Freude antwortet er: „Weil da wieder das Krippenspiel ist.“
Freuen wir uns doch alle einfach mit.
Eine hoffnungsvolle und frohe Advents- und Weihnachtszeit
wünscht allen Leserinnen und Lesern
Ihr
Pfarrer Jag