Aus Gründelhardt und Oberspeltach

Ein Gebet wandert über 24 Stunden lang um den Erdball …
… und verbindet Frauen in mehr als 150 Ländern der Welt miteinander!

Über Konfessions- und Ländergrenzen hinweg engagieren sich christliche Frauen in der Bewegung des Weltgebetstags. Gemeinsam beten und handeln sie dafür, dass Frauen und Mädchen überall auf der Welt in Frieden, Gerechtigkeit und Würde leben können. So wurde der Weltgebetstag in den letzten 130 Jahren zur größten Basisbewegung christlicher Frauen.

Viel mehr als „nur“ ein Gottesdienst.

Der Weltgebetstag ist viel mehr als ein Gottesdienst im Jahr! Der Weltgebetstag weitet den Blick für die Welt. Frei nach seinem internationalen Motto „informiert beten, betend handeln“ –„informed prayer, prayerful action“ – macht er neugierig auf Leben und Glauben in anderen Ländern und Kulturen.

Immer am ersten Freitag im März beschäftigt sich der Weltgebetstag mit der Lebenssituation von Frauen eines anderen Landes, z.B. aus Ägypten, Afrika, Kuba, Malaysia oder Slowenien. Texte, Gebete und Lieder werden ausgewählt. Diese werden dann in weltweiten Gottesdiensten auf 88 Sprachen in 108 Ländern gefeiert.

Steh auf und geh!

2020 kommt der Weltgebetstag aus dem südafrikanischen Land Simbabwe.
„Ich würde ja gerne, aber…“ Wer kennt diesen oder ähnliche Sätze nicht? Doch damit ist es bald vorbei, denn Frauen aus Simbabwe laden ein, über solche Ausreden nachzudenken: beim Weltgebetstag am 06. März 2020.
Frauen aus Simbabwe haben für den Weltgebetstag 2020 den Bibeltext aus Johannes 5 zur Heilung eines Kranken ausgelegt: „Steh auf! Nimm deine Matte und geh!“, sagt Jesus darin zu einem Kranken. In ihrem Weltgebetstags-Gottesdienst lassen uns die Simbabwerinnen erfahren: Diese Aufforderung gilt allen. Gott öffnet damit Wege zu persönlicher und gesellschaftlicher Veränderung.

Die Autorinnen des Weltgebetstags 2020 wissen wovon sie schreiben, denn ihre Situation in dem krisengeplagten Land im südlichen Afrika ist alles andere als gut. Überteuerte Lebensmittel, Benzinpreise in unermesslichen Höhen und steigende Inflation sind für sie Alltag und nur einige der Schwierigkeiten, die sie zu bewältigen haben.

Die Gründe für den Zusammenbruch der Wirtschaft sind jahrelange Korruption und Misswirtschaft und vom Internationalen Währungsfonds auferlegte aber verfehlte Reformen. Bodenschätze könnten Simbabwe reich machen, doch davon profitieren andere.

Dass Menschen in Simbabwe aufstehen und für ihre Rechte kämpfen, ist nicht neu: Viele Jahre kämpfte die Bevölkerung für die Unabhängigkeit von Großbritannien, bis sie das Ziel 1980 erreichten. Doch der erste schwarze Präsident, Robert Mugabe, regierte das Land 37 Jahre und zunehmend autoritär.

Noch heute sind Frauen benachteiligt. Oft werden sie nach dem Tod ihres Mannes von dessen Familie vertrieben, weil sie nach traditionellem Recht keinen Anspruch auf das Erbe haben, auch wenn die staatlichen Gesetze das mittlerweile vorsehen.
Die Frauen aus Simbabwe haben ver- standen, dass Jesu Aufforderung allen gilt und nehmen jeden Tag ihre Matte und gehen. Mit seiner Projektarbeit unterstützt der Weltgebetstag Frauen und Mädchen weltweit in ihrem Engagement: Zum Beispiel in Simbabwe, wo Mädchen und Frauen den Umgang mit sozialen Medien einüben, um ihrer Stimme Gehör zu verschaffen; mit einer Kampagne in Mali, die für den Schulbesuch von Mädchen wirbt. Oder mit der Organisation von Wasserschutzgebieten in El Salvador, verbunden mit Lobbyarbeit zum Menschenrecht auf Wasser.

Das Gründelhardter Weltgebetstags-Team hat einen interssanten Abend mit Liedern und Texten sowie einer Ländervorstellung vorbereitet. Im Anschluss an den Gottesdienst gab es für die Besucher ein leckeres Buffet mit traditionellen Rezepten aus Simbabwe. Bei gemütlichem Beisammensein konnte man sich über den Abend austauschen und die Speisen genießen.

aus Honhardt und Stimpfach

Vor über 130 Jahren taten sich christliche Frauen aus den USA und Kanada im Sinne von internationaler Frauensolidarität zusammen. Aus diesem konfessionsübergreifenden Gebet ist die größte ökumenische Bewegung weltweit entstanden.Seit vielen Jahren feiern Frauen aus Stimpfach und Honhardt diesen Tag gemeinsam. In diesem Jahr fand der Gottesdienst zum Weltgebetstag am 6. März 2020 in Stimpfach statt. Es wurde die Situation der Frauen aus Simbabwe dargestellt..

  Unser gemeinsam gesungenes Lied:

Steht auf! Nehmt eure Matten und geht!
Weg von der Sünde,
weg von der Ungerechtigkeit
Weg von der Gewalt,
weg vom Hass
Steht auf mit euren Herzen voller Güte
Lasst uns unsere Matte nehmen
für den Frieden